Warum hören wir, wenn wir älter werden, keine neue Musik mehr?

Adi Preißler

Zweitnick

Zitat aus dem Artikel:
"Musik wird zum Nebenbei-Medium
Auch die Auseinandersetzung mit Musik nimmt meistens ab. Sie wird viel häufiger zum Nebenbei-Medium, beim Sport, beim Autofahren oder bei der Arbeit. Oder positiv ausgedrückt: Wir wissen, was uns gefällt und womit es uns gut geht. Warum sollten wir uns also noch auf die mühselige Suche nach neuer Musik machen?

Daran hat auch die größere und leichtere Verfügbarkeit von Musik durch Streaming-Dienste wie Spotify wenig geändert. Im Gegenteil: Die Algorithmen schlagen uns Musik auf Basis unserer eigenen Vorlieben vor und so bewegen wir uns letztendlich genauso stark in Genregrenzen wie in den Zeiten von Plattenläden und CD-Abteilungen."


Hmmm. Gerade das, dachte ich, hätte sich geändert. Ein bisschen zumindest, gesamtgesellschaftlich betrachtet.

Ich erkenne mich in dem Text in beiden Ausprägungen wieder. Nach wie vor höre ich viel aktuelle und ja, auch "neue" Musik. Ich interessiere mich auch dafür, was z. B. meine Tochter oder ihr Freund so gut finden oder ich höre mir etwas an, wenn es in einem Musikmagazin besprochen wird und mir interessant erscheint. Aber ja, klar, natürlich habe ich auch meine Lieblinge (Bands, Interpreten und/oder Stilrichtungen), die ich als Kind, Jugendlicher oder Twen für mich entdeckt habe und die ich immer noch sehr schätze. Vielleicht nennt man das Komfortzone. Neues will ich aber auch weiterhin entdecken.
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz

Zitat aus dem Artikel:
"Musik wird zum Nebenbei-Medium
Auch die Auseinandersetzung mit Musik nimmt meistens ab. Sie wird viel häufiger zum Nebenbei-Medium, beim Sport, beim Autofahren oder bei der Arbeit. Oder positiv ausgedrückt: Wir wissen, was uns gefällt und womit es uns gut geht. Warum sollten wir uns also noch auf die mühselige Suche nach neuer Musik machen?

Daran hat auch die größere und leichtere Verfügbarkeit von Musik durch Streaming-Dienste wie Spotify wenig geändert. Im Gegenteil: Die Algorithmen schlagen uns Musik auf Basis unserer eigenen Vorlieben vor und so bewegen wir uns letztendlich genauso stark in Genregrenzen wie in den Zeiten von Plattenläden und CD-Abteilungen."


Hmmm. Gerade das, dachte ich, hätte sich geändert. Ein bisschen zumindest, gesamtgesellschaftlich betrachtet.

Ich erkenne mich in dem Text in beiden Ausprägungen wieder. Nach wie vor höre ich viel aktuelle und ja, auch "neue" Musik. Ich interessiere mich auch dafür, was z. B. meine Tochter oder ihr Freund so gut finden oder ich höre mir etwas an, wenn es in einem Musikmagazin besprochen wird und mir interessant erscheint. Aber ja, klar, natürlich habe ich auch meine Lieblinge (Bands, Interpreten und/oder Stilrichtungen), die ich als Kind, Jugendlicher oder Twen für mich entdeckt habe und die ich immer noch sehr schätze. Vielleicht nennt man das Komfortzone. Neues will ich aber auch weiterhin entdecken.
Ich bin beim entdecken von neuem bzw der Erweiterung meines musikalischen Horizonts so häufig an meine Grenzen gestossen,bzw habe die Grenze des für mich psychisch und physisch machbaren überschritten, das ich zu der Erkenntnis gekommen bin in der Komfortzone bleiben zu wollen.
Innerhalb dieser Zone gibt es nämlich auch immer wieder neues zu entdecken.
 

Namaste

Frau halt
Ich habe es ja schon erwähnt, dass ich von meinen älteren Geschwistern mit "ihrer" Musik infiziert wurde. Das waren eben die guten alten Bands der 60er und 70er Jahre. Natürlich kamen auch neuere Sachen hinzu, aber der Grundstein war gelegt und hat Bestand bis heute.

Was ich später eigenständig für mich neu entdeckt habe, ist der Blues. Der ist natürlich nicht neu, sondern der Ursprung und Inspiration für viele Künstler und zeitlos. Aber zeitlos ist für mich auch Klassik-Rock.

Mag sein, dass ich mittlerweile mit meinem Musikgeschmack etwas aus der Zeit gefallen bin, damit kann ich aber gut leben.
 

fradiavolo

Vorzeige-Wokie
In dem Text finde ich mich mit meinen Mitte 50 gar nicht wieder. Ich bin heute noch genauso interessiert an neuer Musik als ich das als Teenager war. Gewandelt hat sich eher alles aussenrum: während man damals zum grossen Teil darauf angewiesen war seinen neuen Input aus Hitparadensendungen in Radio oder TV zu bekommen (wo natürlich alles neu war), hat man heute mit ein paar Mausklicks die ganze Musikgeschichte mit Millarden von Songs verfügbar, aus denen man seine Lieblingsstücke wählen und Speichern (man muss sie ja noch nicht mal mehr kaufen) kann. Insofern weiß ich manchmal gar nicht mehr so recht, was wirklich neu ist oder ob ich es halt eben erst entdeckt hab.
Aber auch wenn ich nach wie vor gerne die alten Sachen höre, das allein würde mich mit der Zeit langweilen.
 

Ma Greenhorn

G'schaftlhuberin
Interessante Frage.

Warum das so ist, weiß ich nicht genau, aber ich bin definitiv ein altmodischer Hörer. Mein Hintergrundrauschen im Alltag, Auto und Büro ist das angenehm unaufgeregte KlassikRadio. Akustisch und technisch bin ich irgendwo im letzten Jahrtausend stehengeblieben. Ich hab ein iPod.

Justament gestern habe ich eine Hitparade-Sammelsendung gesehen und hatte eine Riesengaudi damit; es ging querbeet von 1972 bis 1982. Bei jedem Titel stand das Jahr dabei und ich konnte die Musik jeweils zu einer Phase in meinem Leben zuordnen. Bei einigen "Hits" konnte ich mich tatsächlich an deren Erstausstrahlung erinnern.

Ich bin definitiv KEIN Schlagerfan, doch diese teilweise albernen, ollen Kamellen fand ich faszinierend. Die Tatsache, daß ich viele Texte immer noch kenne, ist auf eine ulkige Fehlverdrahtung in meinem Hirn zurückzuführen und tut hier nichts zur Sache. Und die diversen Ohrwürmer, die ich seit gestern habe, sind Strafe genug dafür, daß ich mir das angeschaut habe.

Bei der "neuen Musik" habe ich immer das Gefühl, daß ich es schon mal gehört habe - und meistens stimmt das auch: alles gesampelt, gecovert, gefeatured und geremixt. Das nervt mich und immer öfter erwische ich mich bei dem Gedanken: "Ich bin zu alt für den Scheiß."
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Ich habe es ja schon erwähnt, dass ich von meinen älteren Geschwistern mit "ihrer" Musik infiziert wurde. Das waren eben die guten alten Bands der 60er und 70er Jahre. Natürlich kamen auch neuere Sachen hinzu, aber der Grundstein war gelegt und hat Bestand bis heute.

Was ich später eigenständig für mich neu entdeckt habe, ist der Blues. Der ist natürlich nicht neu, sondern der Ursprung und Inspiration für viele Künstler und zeitlos. Aber zeitlos ist für mich auch Klassik-Rock.

Mag sein, dass ich mittlerweile mit meinem Musikgeschmack etwas aus der Zeit gefallen bin, damit kann ich aber gut leben.
Mich hat mein Vater mit seiner Musik mit Rock,Country,Blues und Folk-Einflüssen der 50er bis frühen 70er geprägt.
Und alles was ich heute noch gut finde würde auch da noch seinen Platz finden.

Die letzten Jahre höre ich immer seltener Musik und habe mich immer mehr der Country Musik,hier speziell dem Bluegrass zugewandt.
Da gibt es soviele neue Interpretationen ,und neue ,junge Künstler zu entdecken das ich getrost auf HipHop,Rap,Techno,House,TrashSpeedDeathDarkDoomPowerPegan-Metal usw usw verzichten kann.

Für die Erweiterung meines musikalischen Horizonts reicht dann die monatliche Würfelrunde.
 

Namaste

Frau halt
Mich hat mein Vater mit seiner Musik mit Rock,Country,Blues und Folk-Einflüssen der 50er bis frühen 70er geprägt.
Und alles was ich heute noch gut finde würde auch da noch seinen Platz finden.

Die letzten Jahre höre ich immer seltener Musik und habe mich immer mehr der Country Musik,hier speziell dem Bluegrass zugewandt.
Da gibt es soviele neue Interpretationen ,und neue ,junge Künstler zu entdecken das ich getrost auf HipHop,Rap,Techno,House,TrashSpeedDeathDarkDoomPowerPegan-Metal usw usw verzichten kann.

Für die Erweiterung meines musikalischen Horizonts reicht dann die monatliche Würfelrunde.

Wenn ich mich von meinem Vater hätte inspirieren lassen, dann würde ich heute "Köhlerliesel" rauf und runter hören. 😱🤣

Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch mal auf der Suche nach etwas Neuem bin, aber die Ausbeute ist eher bescheiden und alles was du ab HipHop geschrieben hast, trifft auch auf mich zu.
 

Couchtrainer

Bekanntes Mitglied
Ich bin beim entdecken von neuem bzw der Erweiterung meines musikalischen Horizonts so häufig an meine Grenzen gestossen,bzw habe die Grenze des für mich psychisch und physisch machbaren überschritten, das ich zu der Erkenntnis gekommen bin in der Komfortzone bleiben zu wollen.
Innerhalb dieser Zone gibt es nämlich auch immer wieder neues zu entdecken.
Wer den Hackbraten aus der Hand isst, kann nicht über den Tellerrand blicken!

Buddha
 

The Heart of the Sun

Bekanntes Mitglied
Ich höre schon noch neue Musik und interessiere mich auch dafür. Als "neue Musik" zähle ich aber jede Musik, die ich noch nicht kenne, egal ob sie von 2023 oder von 1960 ist, also alles, was mit unbekannt ist.
Es ist nun so, dass ich im Laufe der Jahrzehnte Tausende Schallplatten verschiedenster Genres kennengelernt habe und dadurch die Menge der mir unbekannten Musik kleiner geworden ist. Angesichts der großen Menge des vorhandenen Vorrats müsste es noch genügend Interessantes Zeug geben. Ich stelle aber fest, dass es immer schwieriger wird, tatsächlich interessante Scheiben von früher zu finden. Um so größer die Freude, wenn es dann doch mal gelingt.
Was nun aktuelle Musik betrifft, so finde ich es auch nicht gerade einfach, wirklich interessante Künstler zu entdecken. Der Freundeskreis ist eher im Mainstream beheimatet oder lässt sich eher von Radio berieseln. Aber es gibt ein paar Quellen, die mich immer wieder mal einen Kracher entdecken lassen. Paul Baskerville oder noch mehr die Zeitschrift Wire. Man kann ja heutzutage völlig unkompliziert alles anhören.
 

Mrs. Independent

Aktives Mitglied
Weil wir in vielen Lebensbereichen mit fortschreitendem Alter festgefahren sind und konditionierte Eigenarten und Vorlieben immer schwerer über Board werfen können.
 

Blue2021

Bekanntes Mitglied
Der Artikel wollte wohl eher darauf hinaus, dass Musik nicht mehr bewusst erfahren und genossen wird. Sondern eben als leblose Dauerbeschallung ohne Emotionen gebraucht wird.

Vielleicht, weil wir Stille nicht mehr aushalten können...?

Wenn ich hier durchs Dorf meine Spazierrouten laufe, begegnen mir immer Menschen mit Ohrstöpseln.
Und dann denk ich: Schade, du verpasst alles. Das Surren der Riesenlibelle neben dir. Das abendliche Zwitschern der Vögel. Das Rauschen dieses wunderbaren Flusses. Die Grillen.

Stille ist ein rares Gut geworden.

Vielleicht versuchen wir mal wieder zuzuhören? ❤️👂
 

Crazyyyy

SechzigOida
Teammitglied
Die derzeitigen drei Lieblingssongs meiner 10jährigen:

1. Nina Chuba - Wildberry Lillet
2. George Eszra - Green green gras
3. Red Nex - Cotton Eye Joe
4. Ariana Grande - 7rings.

:schwitzen

:wut30::hammer2::pfeife:
Wilde Mischung :zahn:

Bei der Nr.1 der Liste kann ich jetzt nicht sagen das ich das Lied gut finde, aber ich sag mal...ist was ganz anderes. Erfrischend unkonventionell:floet:
 

Blue2021

Bekanntes Mitglied
Wilde Mischung :zahn:

Bei der Nr.1 der Liste kann ich jetzt nicht sagen das ich das Lied gut finde, aber ich sag mal...ist was ganz anderes. Erfrischend unkonventionell:floet:
Und wer hats verdorben? Na? Naaaahhh?!!! Die Schule!
Das waren nämlich die Hits in der Kinderdisco des Landschulheims...sie tanzt auch zu diesen Songs. :schwitzen

:hmm:

Sie mag aber z.B. gerne Pendulum - Halo oder Witchcraft.
 

Bolthor

EL-Altuser
Also von meiner Seite aus kann ich sagen: Ich habe auch gar nicht mehr die Zeit/Muse Musik bewusst zu entdecken. Vor 10-15 Jahren habe ich aktiv neue Releases verfolgt und bin immer up to date mit den neuen Veröffentlichungen meiner Lieblingsband geblieben.

Heutzutage kriege ich Monate später mit wenn z.B. Katatonia ein neues Album veröffentlicht hat. Und das ist dann sogar nur die Musik die ich schon kenne. Neues kommt da nur dazu, wenn ein Wunder geschieht. Und Spotify Discovery schlägt mir meist nur Songs vor, die ich vor 20 Jahren gehört habe, aber vergessen.
 
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