Adi Preißler
Zweitnick
Warum hören wir, wenn wir älter werden, keine neue Musik mehr?
Mit dem Ernst des Lebens kommt die musikalische Erstarrung. Wir hören auf, neue Musik zu entdecken und hören lieber Altbekanntes aus der eigenen Jugend. Aus Sicht von Musikwissenschaftlerin Melanie Wald-Fuhrmann gibt es dafür durchaus nachvollziehbare Gründe.
www.rnd.de
Zitat aus dem Artikel:
"Musik wird zum Nebenbei-Medium
Auch die Auseinandersetzung mit Musik nimmt meistens ab. Sie wird viel häufiger zum Nebenbei-Medium, beim Sport, beim Autofahren oder bei der Arbeit. Oder positiv ausgedrückt: Wir wissen, was uns gefällt und womit es uns gut geht. Warum sollten wir uns also noch auf die mühselige Suche nach neuer Musik machen?
Daran hat auch die größere und leichtere Verfügbarkeit von Musik durch Streaming-Dienste wie Spotify wenig geändert. Im Gegenteil: Die Algorithmen schlagen uns Musik auf Basis unserer eigenen Vorlieben vor und so bewegen wir uns letztendlich genauso stark in Genregrenzen wie in den Zeiten von Plattenläden und CD-Abteilungen."
Hmmm. Gerade das, dachte ich, hätte sich geändert. Ein bisschen zumindest, gesamtgesellschaftlich betrachtet.
Ich erkenne mich in dem Text in beiden Ausprägungen wieder. Nach wie vor höre ich viel aktuelle und ja, auch "neue" Musik. Ich interessiere mich auch dafür, was z. B. meine Tochter oder ihr Freund so gut finden oder ich höre mir etwas an, wenn es in einem Musikmagazin besprochen wird und mir interessant erscheint. Aber ja, klar, natürlich habe ich auch meine Lieblinge (Bands, Interpreten und/oder Stilrichtungen), die ich als Kind, Jugendlicher oder Twen für mich entdeckt habe und die ich immer noch sehr schätze. Vielleicht nennt man das Komfortzone. Neues will ich aber auch weiterhin entdecken.