Mattlok
Comunio Legende a.D.
kicker 28.10.2004
Miller als Reinke-Nachfolger auf der Liste
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Akute Probleme auf dieser Position gibt es nicht. "Andreas Reinke beweist - gerade auch in der Champions League", lobt Klaus Allofs, "seine absolute Klasse." Nicht nur der Bremer Sportdirektor geht davon aus, dass der vor einem Jahr aus Murcia geholte Keeper mindestens noch ein Jahr auf höchstem Niveau spielen kann.
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Dennoch schauen sich die Norddeutschen nach möglichem Ersatz um. Vor zwei Wochen verhandelten sie mit dem Lauterer Tim Wiese. Doch neuester Wunschkandidat von Werder ist ein anderer: Markus Miller, 22-jähriger Senkrechtstarter beim Karlsruher SC, steht auf der Wunschliste.
Erste Gespräche mit dem KSC-Aufsteiger, in dieser Saison zur Nummer eins bei dem Zweitligisten avanciert, haben bereits stattgefunden. Miller, mit 1,89 Meter und 89 Kilo ein Riese, der in Baden mit dem jungen Olli Kahn verglichen wird, gilt als reaktionsschnell und resolut beim Herauslaufen. "Wir beobachten den Markt", bestätigt Allofs. "Dass wir gerne einen jungen deutschen Torwart hätten, haben wir immer betont."
Im kommenden Sommer könnte eine Neuorientierung auf der Position erfolgen. Wobei Allofs festhält: "Wer Reinke verdrängen will, muss schon top sein." Reinke (35) dürfte, falls nichts Unvorhergesehenes passiert und sich sein Kontrakt automatisch nach 20 Pflichtspiel-Einsätzen verlängert, die klare Nummer eins bleiben. Unsicher ist indes noch die Zukunft des schon in der 1. Liga erprobten Pascal Borel (26). "Ich warte ab", meint Borel, der immer noch nicht den Durchbruch geschafft hat. Möglicherweise will sich Werder von ihm trennen, obwohl der Vertrag noch bis 2006 läuft. In der Hinterhand haben die Bremer zudem noch U-21-Torwart Alexander Walke (21), den die sportliche Führung hervorhebt. "Er erfüllt", so Allofs, "unsere Erwartungen."
Zukunftsmusik beim Double-Gewinner, wie auch das Hoffen auf ein baldiges Comeback von Gustavo Nery. Der erst ein Mal eingesetzte Neuzugang ist nach seiner Handoperation nach Bremen zurückgekehrt. Der Brasilianer, der seine Familie mitbrachte, war nach dem im Spiel gegen Wolfsburg erlittenen Kahnbeinbruch operiert worden und hatte in seinem Heimatland die erste Phase eines Rehabilitationsprogramm begonnen.
Mit Sporttherapeut Jens Beulke absolvierte der 27-Jährige Laufarbeit und erste Ballübungen. Wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, sei noch offen, berichtet Trainer Thomas Schaaf: "Wir müssen abwarten."
Schlechter nehmen sich die Perspektiven bei Frank Fahrenhorst aus. Erst der Nasenbeinbruch, dann die Sprunggelenkverletzung, nun ein Ödem im verletzten Knöchel. "Ich habe große Schmerzen", stöhnt der Ex-Bochumer. Konsequenz: Comeback erneut vertagt.