Ob tatsächlich manipuliert wurde, kann die Studie trotz der Auffälligkeiten nicht nachweisen. „Aber man beobachtet statistische Eigenschaften, die man auch erwarten würde, falls es Wettbetrug gäbe“, sagte Christian Deutscher von der Universität Bielefeld als Mitautor der Studie dem WDR.
Dies bedeutet, wie Insider des Wettgeschäfts FAZ.NET bestätigten, dass es schlicht auch Schiedsrichter geben kann, deren Spielführung eine überdurchschnittliche oder unterdurchschnittliche Trefferzahl begünstigt. Solche Faktoren würden indes in die Gestaltung von Wettquoten einfließen, die Wettanbieter beispielsweise für Torwetten anbieten. Und auch professionelle Wettsyndikate machen sich frei verfügbare Statistiken bezüglich Schiedsrichter-Toranzahl-Quoten zunutze bei ihrer Risikoabwägung.
Insgesamt herrscht die Meinung vor, dass auf Grundlage der Studie keine Verdächtigungen begründet werden dürfen. Ein Insider bezeichnete es gar als unverantwortlich, mit diesen Zahlen einen Verdacht zu konstruieren und sprach von „hanebüchenem“ Vorgehen eines „geltungssüchtigen Wissenschaftlers“. Hauptmängel der Studie seien, dass sie alleine Umsätze untersuche und nicht die Verbindung zu Entwicklungen der Wettquote schaffe. Zudem werfe sie alle Partien in einen Topf, während ein Vergleich nur dann Sinn ergebe, wenn Partien mit gleichen Anstoßzeiten in Beziehung gesetzt würden, da beispielsweise Freitagabendspiele wegen exklusiver Anstoßzeit höhere Umsätze generierten als jede einzelne Partie, die am Samstag um 15.30 Uhr angepfiffen wird.