Wie viel würdet Ihr für (gutes) Fleisch zahlen?

Bojack

Eine Laune der Natur
Um dem Preisdumping in der Fleischindustrie entgegenzuwirken, verlangte Lidl vor einigen Wochen höhere Preise für Schweinefleisch. Doch der Versuch ist gescheitert – die Ware blieb in den Regalen liegen, obwohl viele Verbraucher das Konzept grundsätzlich befürworteten.

Als Reaktion auf die heftigen Proteste der Landwirte in Deutschland hatte der Discount-Riese Lidl (Schwarz-Gruppe) die Fleischpreise in Deutschland im Dezember um einen Euro pro Kilo angehoben. Viele Verbraucher sympathisieren mit der Idee, angemessene Preise für Fleisch zu verlangen. Die Solidarität mit kleinen Bauern, die gegen große Ladenketten demonstrieren, um höhere Preise zu erwirken, ist landauf und landab groß.
Mitte Dezember hatten sie tatsächlich Erfolg: Der Discounter Lidl setzte nach Lagerblockaden die Preise für zehn Artikel aus Schweinefleisch um einen Euro je Kilo herauf und versprach, den Mehrerlös vollständig an die Landwirte weiterzuleiten.
Doch die Rechnung ging nicht auf. Lidl und Kaufland haben die Preise nun wieder nach unten korrigiert, da die Entwicklung der vergangenen Wochen gezeigt hat, dass der Markt dem Preissignal nicht gefolgt ist. Dem Unternehmen sei dadurch ein „erheblicher Wettbewerbsnachteil“ entstanden, so ein Sprecher. Es sei nicht möglich, die Preise dauerhaft und allein auf diesem höheren Niveau zu halten.
Sinkende Fleischpreise: Verbraucher ziehen bei Lidls Tierwohl-Versuch nicht mit

Wundert mich, ehrlich gesagt nicht.
Mich auch nicht. Warum sollte ich für irgendwas mehr bezahlen, das letztendlich genau das gleiche ist. Es muss schon auch einen Mehrwert haben. Genau die gleiche Grütze nur teurer können sie behalten. Da geht ich lieber in eine gute Metzgerei und kaufe Qualität, für die gebe ich dann auch gerne mehr Geld aus.
 

gary

Bekanntes Mitglied
Halte ich nach wie vor für Unsinn das die Leute nicht in der Lage sind bzw wären den Euro mehr zu zahlen. Sie sind nicht Willens.


Wenn es nicht möglich wäre, müssten z.b. in Frankreich mit seinen höheren Lebensmittelpreisen ja zigtausend finanziell schwach aufgestellte Menschen hungern.
Mich auch nicht. Warum sollte ich für irgendwas mehr bezahlen, das letztendlich genau das gleiche ist. Es muss schon auch einen Mehrwert haben. Genau die gleiche Grütze nur teurer können sie behalten. Da geht ich lieber in eine gute Metzgerei und kaufe Qualität, für die gebe ich dann auch gerne mehr Geld aus.

So ähnlich sehe ich das auch. Natürlich muss man sich Lebensmittelausgaben leisten können. Etliche Leute müssen knapp kalkulieren und greifen dann zum billigsten Angebot. Über die erlaube ich mir keine Moralkellen.
Selber kaufe ich aber weder Fleisch noch Fisch oder Käse im Discounter. Dafür gibt es sehr gute lokale Händler, in normalen Zeiten gerade auch im angrenzenden Frankreich, die ich ohnehin lieber unterstütze, als irgendwelche Ketten.
 

Max_Mustermann

Bekanntes Mitglied
Schweinefleisch für deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher überdurchschnittlich verteuert: + 8,6 % von August 2019 bis August 2020

Grund: China kauft Schweinefleisch auf. Deutschland ist also nicht das einzige Land, in dem Fleisch gefuttert wird, das meiste Schweinefleisch wird eh exportiert.

26,8 % aller Schweinefleisch-Exporte gingen im 1. Halbjahr 2020 in die Volksrepublik China

Wer unbedingt will, sollte beim Metzger seiner Wahl kaufen oder besser noch, mit der Fleischfresserei ganz aufhören. Den Hunden und Katzen sollte man zukünftig Sojafleisch als Ersatz anbieten. Wenn schon, dann konsequent. :teufel:
 

DO4EVER

FL-Quizmaster
Teammitglied
Halte ich nach wie vor für Unsinn das die Leute nicht in der Lage sind bzw wären den Euro mehr zu zahlen. Sie sind nicht Willens.
So sieht es aus, und nicht anders. Und zwar sind sie doppelt nicht willens. Zum einen ein bisschen mehr auszugeben und damit bessere Qualität und Haltungsbedingungen zu unterstützen, und zum anderen mal zwei oder drei Tage die Woche komplett auf Fleisch und Wurst zu verzichten.

Wie gesagt, solange das Fleisch komplett anonym massenweise angeboten wird, wird auch kein Umdenken stattfinden. Ich für meinen Teil bin schon lange für eine Etikettierung von Fleischwaren, die analog zu den Zigarettenschachteln läuft. Auf jedem Produkt aus billigster Massenhaltung direkt ein Foto vom Schlachtprozess drauf. Mit zugehörigem Spruch. Warum geht es da nicht, wenn man selbst der Tabakindustrie beikommen konnte?
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
So sieht es aus, und nicht anders. Und zwar sind sie doppelt nicht willens. Zum einen ein bisschen mehr auszugeben und damit bessere Qualität und Haltungsbedingungen zu unterstützen, und zum anderen mal zwei oder drei Tage die Woche komplett auf Fleisch und Wurst zu verzichten.

Wie gesagt, solange das Fleisch komplett anonym massenweise angeboten wird, wird auch kein Umdenken stattfinden. Ich für meinen Teil bin schon lange für eine Etikettierung von Fleischwaren, die analog zu den Zigarettenschachteln läuft. Auf jedem Produkt aus billigster Massenhaltung direkt ein Foto vom Schlachtprozess drauf. Mit zugehörigem Spruch. Warum geht es da nicht, wenn man selbst der Tabakindustrie beikommen konnte?
Mir ist aber auch nicht ein einziger Raucher bekannt der sich von den Bildchen auf den Schachteln hat beeinflussen bzw abschrecken lassen.
 

Bojack

Eine Laune der Natur
Halte ich nach wie vor für Unsinn das die Leute nicht in der Lage sind bzw wären den Euro mehr zu zahlen. Sie sind nicht Willens.
Und selbst wenn... dann gibts halt nicht mehr jeden Tag Fleisch, sondern nur noch jeden zweiten oder dritten. Ist doch kein wirkliches Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:

DO4EVER

FL-Quizmaster
Teammitglied
Mir ist aber auch nicht ein einziger Raucher bekannt der sich von den Bildchen auf den Schachteln hat beeinflussen bzw abschrecken lassen.

Sicherlich wird es einem gestandenen bzw alteingesessenen täglichen discount Fleischesser nicht besonders beeindrucken, aber vielleicht trägt es dazu bei, die folgenden Generationen zumindest für dieses Thema ein bisschen zu sensibilisieren. Vielleicht wäre ein Anfang für mehr Bewusstsein in diese Richtung gedacht. Vielleicht bleibt es Wunschdenken, aber es wäre zumindest ein Ansatzpunkt.


Wenn es in der Schule im Sachunterricht zum Thema Nutztierhaltung und Ernährung kommt, neige ich zunehmend dazu, nichts zu beschönigen. eine Doku der Marke "we feed the world" sollte eigentlich schon jedes Kind ab spätestens der vierten Klasse Mal gesehen haben.
 

Stan-Kowa

Leide an Islamintoleranz
Sicherlich wird es einem gestandenen bzw alteingesessenen täglichen discount Fleischesser nicht besonders beeindrucken, aber vielleicht trägt es dazu bei, die folgenden Generationen zumindest für dieses Thema ein bisschen zu sensibilisieren. Vielleicht wäre ein Anfang für mehr Bewusstsein in diese Richtung gedacht. Vielleicht bleibt es Wunschdenken, aber es wäre zumindest ein Ansatzpunkt.


Wenn es in der Schule im Sachunterricht zum Thema Nutztierhaltung und Ernährung kommt, neige ich zunehmend dazu, nichts zu beschönigen. eine Doku der Marke "we feed the world" sollte eigentlich schon jedes Kind ab spätestens der vierten Klasse Mal gesehen haben.
Das wäre auch z.B. ein Thema für den Ethikunterricht der das Fach Religion schon lange ersetzen müsste.
 

Max_Mustermann

Bekanntes Mitglied
Man findet eigentlich zu allem irgendwas negativ behaftetes.

Ananas:

Bei der Ernte wird die ganze Staude abgeschnitten und die Frucht von ihr getrennt. Somit entstehen riesige Mengen von organischem Abfall. In dem feuchtheißen Klima ist der vor sich hinfaulende organische Abfall die ideale Brutstätte für die Stechmücke Stomoxys Calcitrans, eine äußerst aggressive Mücke, die sich so millionenfach vermehren kann und sehr große Schäden anrichtet. Mücken in unseren Breitengraden entnehmen ihren Opfern in drei bis fünf Sekunden das Blut – die dortige Art saugt bis zu mehreren Minuten.
Riesige Mückenschwärme fallen über das Vieh der angrenzenden Viehfarmen und kleinen Fincas her und bedrohen so deren Existenz. Man sieht total zerstochene Rinder mit blutigen Wundmalen, die sich zum Teil entzünden. Durch die unsagbare Qual zeigen die Tiere ein permanentes, nervöses Abwehrverhalten. Es kommt zu keiner regelmäßigen Nahrungsaufnahme mehr. Die Milchproduktion lässt nach, Kälber gehen ein, Fleischrinder nehmen ab. – Quelle: Umweltschäden: Der Fluch der Ananas | svz.de ©2021

Umweltschäden: Der Fluch der Ananas | svz.de

Avocado:


  • Um Platz für die Avocado-Bäume zu schaffen, werden andere Pflanzen, wie Pinien- und Tannenbäume gnadenlos abgeholzt. Das vegetative Wachstum und die bisherige Artenvielfalt wird in eine Monokultur verwandelt und darunter leiden auch viele Tierarten.
  • Monokulturen bringen bekanntermaßen immer Nachteile für die Natur mit sich. Einer davon ist beispielsweise, dass Schädlinge keine natürlichen Feinde mehr haben und dementsprechend vermehrt Pestizide eingesetzt werden. Die dann irgendwann auf unserem Teller landen.
Avocado als Umweltsünder: Das steckt hinter der Kritik
 

Big_Mac

Saftig!
Das mit Lidl hat doch gezeigt das viele Deutsche noch immer nicht bereit sind für das Tierwohl und ihr eigenes Wohl tiefer in die Tasche zu greifen. Sehr traurig.
 
Schweinefleisch für deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher überdurchschnittlich verteuert: + 8,6 % von August 2019 bis August 2020

Grund: China kauft Schweinefleisch auf. Deutschland ist also nicht das einzige Land, in dem Fleisch gefuttert wird, das meiste Schweinefleisch wird eh exportiert.

26,8 % aller Schweinefleisch-Exporte gingen im 1. Halbjahr 2020 in die Volksrepublik China
Das geile dabei ist daß die anfallende Gülle im Übermaß auf die hiesigen Felder ausgebracht wird und unser Trinkwasser vergiftet.
Ich habe hier in unserer Ecke schon Tanklaster aus Holland gesehen die die Gülle hier von unseren ach so armen, bemitleidenswerten, die Umwelt schützenden und fast verhungernden Bauern gegen ein "geringes" Salär annehmen.
Das ist in Deutschland dann bäuerlicher Verbraucher- und Umweltschutz a la Netlee-Julchen.
Würden die holländischen Bauern ihre Gülle bei sich verklappen wären die schnell im Knast.
 
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